Radiobasteln, Selbstbau eines Allwellenempfängers

 

Nachdem ich dieses Teil in diversen YouTube Videos gesehen habe, habe ich mir gedacht, sowas in der Art kann man sich doch sicherlich auch selbst bauen... Wer das nicht kann oder will, gehe direkt hierhin und kauft es: KLICK!

Und so habe ich etwas herumgesucht und habe auch tatsächlich Schalt-und Bauplan dieses Empfängers gefunden. Das Prinzip und die passende Library hat Ricardo Lima Caratti, pu2clr entwickelt. Dankeschön an den netten OM!

Darauf aufgebaut hat Ralph Xavier. Die schicke Display GUI ist von VOLOS. Ein Komplettsystem, welches später von den Chinesen schamlos kopiert wurde und in obigen Radio mündete, ist durch Toni von xtronic.org kreiert worden.

Aufgrund der obigen Quellen, habe ich also versucht, aus Teilen, welche bereits in meiner Bastelkiste lagen und einem SI4732 etwas ähnliches, erstmal auf Steckplatine, aufzubauen. Die Endversion wird standesgemäß auf Lochrasterplatine enden und mit Heißkleber in ein Gehäuse gepackt werden. Einmal Bastler, immer Bastler. 😂

Die Hardware:

Drehgeber mit Druckknopf

ESP32S3-Zero

SI4732 auf Adapterplatine inkl. 32768kHz Quarz und Kondensatoren aufgelötet

Verstärker für Lautsprecher, Stereo

1,9 Zoll Display 320 x170 Pixel

Bei den Links zu AliExpress bitte aufpassen, jeweils die richtige Auswahl zu treffen. Meist gibt es mehrere Auswahlmöglichkeiten. Die erste ist selten die richtige!

Die Stromversorgung erfolgt über USB oder einen 3,7V Lithium-Ionen-Akku, welcher an die 5V Leitung angeschlossen wird.

Bei der Auswahl des Scripts habe ich mich an die Vorgaben von Ralph Xavier gehalten. Dieser hatte allerdings ein ESP32S3-System von LiliGo inkl. Display verwendet. Dieses war mir zu teuer. Stattdessen habe ich einen ESP32S3 Zero ausgewählt und eine separate Anzeige. Daher musste ich die Ports anpassen.

TFT-Display:

GPIO01 - SDA
GPIO03 - SCL
GPIO04 - CS
GPIO05 - DC
VCC, RES und BL an +3,3 V
GND an GND

Rotary Encoder

GPIO09 - CLK
GPIO08 - DT
GPIO07 - SW
3,3V - +
GND an GND

SI4732

GPIO13 - SDA (Pin 12)
GPIO12 - SCL (Pin 11)
GPIO11 - RST (Pin 9)
(weitere Anschlüsse des SI4732 im Schaltplan)

GPIO10 - Batteriesensor (verwende ich z.Zt. nicht)
GPIO06 - Mute (verwende ich z.Zt. nicht)

Den Lautsprecherverstärker versorge ich mit 5 Volt. Alle anderen Bauteile benötigen eine 3,3 Volt Versorgung!

Hier die Beschaltung des ESP32S3 Zero

Die komplette Beschreibung befindet sich hier.

Nun zur Software...

Der Sketch und die dazugehörigen Dateien befinden sich hier zum Download. Das entpackte Verzeichnis im Arduino-Dokumentenordner packen. Ich habe es mit der Arduino Version 2 GUI erstellt. Zuerst die ESP32 Boards installieren. Anleitungen, wie das geht, gibt es zu Hauf im Netz. Ich nutze die Arduino Version 2 Umgebung. Wichtig als nächstes: Falls schon die TFT_eSPI Bibliothek von Bodmer vorhanden ist, diese löschen! Stattdessen wird die gleichnamige Lib von Cincinnatu als ZIP heruntergeladen und installiert. Keine Angst, alle "alten" Scripte, welche TFT_eSPI nutzen funktionieren weiterhin. Grund ist der, weder der ESP32C3 noch ESP32C6 sind in der Lib von Bodmer richtig drin. Ferner müssen noch zwei zusätzliche Bibliotheken installiert werden. Dieses geht über den Arduino Manager. Als erstes nach "18650" suchen und die Lib von Danilo Pinotti installieren. Dann nach "OneButton" suchen und die Lib von Matthias Hertel installieren.

Das Kompilieren sollte nun fehlerfrei funktionieren. Upload auf das ESP32S3 Zero Board sollte mit den Standardeinstellungen ebenfalls klappen. Wenn die Verkabelung und die Lötarbeiten auf dem SI4732 Board erfolgreich sind, sollte das Radio nach dem Upload direkt spielen. Als Antenne reicht erstmal ein Stück Kabel.

Unter PlatformIO unter VSCode sollte die User_Setup.h in das passende Verzeichnis geschoben werden. Rest sollte ähnlich funktionieren wie unter der Arduino GUI.

Weitere Modifikationen können je nach Wunsch und Können die Optik und den Empfang verbessern. Grob gesagt, Digitalkram und Funk vertragen sich selten gut. Man sollte also Empfänger und Prozessor gut voneinander entkoppeln. Auch gibt es Möglichkeiten, den Empfang durch verschiedene Antennen und Eingangsbeschaltungen zu verbessern. Ich bin jedenfalls verblüfft, dass selbst die Steckbrettversion einen recht guten Empfang bietet. Ich werde vermutlich in der Software noch die Zeiten für die Einstellungen etwas verlängern. Die 2 Sekunden, bis es wieder in Grundstellung geht, sind mir zu kurz. Besonders, wenn man mit dem BFO spielt.

Hier die komplette Beschreibung der Bibliothek für Software-Erweiterungen.

Hier empfange ich BBC Radio Wales abends über eine MiniWhip am Fensterbrett.

Schaltungsvorschlag für Antennenanschluß