Mastodon katzenjens' Technik-Blog: IP Überwachungscam in billig und selbstgebaut Mastodon

18.10.2019

IP Überwachungscam in billig und selbstgebaut

IP-Kameras gibt es in vielen Formen und Preisklassen. Neuerdings fast alle mit unsinniger Cloudanbindung und oftmals nicht einmal mehr lokalen Zugriff. Schweinerei! Was macht man, wenn man lieber Geld sparen will und auch gerne selbst etwas zusammenfrickelt? Der günstige Elektronik-Chinamann hat da einiges zu bieten. Und zwar in Form einer billigen Bastelplatine mit dem ESP-32 WLAN-Chip und kleinem Kameramodul. Bekommt man beim Chinamann für weit unter 10€. Wer nicht lange warten mag, auch bei Amazon für umme 12€.



Sonstige Voraussetzungen:
Ein aktuelles Arduino-Programmiersystem nebst Grundkenntnisse
Einen USB zu seriell-Wandler mit Umschaltung auf 3,3 Volt (z.B. FTDI232)
Eine Mikro-USB-Buchse mit Header, um die Versorgungsspannung an das Modul zu bekommen über ein beliebiges USB-Ladegerät. Zum Programmieren ein paar Jumperkabel Buchse zu Buchse. Mini-USB-Kabel. Mikro-USB-Kabel.
Ein Gehäuse, beginnend vom Pappschächtelchen bis hin zu einem 3D-Druck
Etwas Löterfahrung sowie Zeit und Ruhe.

Im Netz gibt es einige recht gute Anlaufstellen zum Thema. Ich verweise mal auf diese hier, welche zwar auf englisch ist, aber doch das Thema recht verständlich darlegt.


Grob gesagt, fängt man so an:
  1. Die Kamera mit dem Board verbinden
  2. Die Kamera auf die SD-Kartenbuchse kleben, dazu die Schutzfolie hinten abziehen
  3. Arduino-System für den ESP-32 aufrüsten.
  4. Den Beispiel-Sketch laden und die passende Kamera auswählen sowie die WLAN-Zugangsdaten in den Sketch eingeben.
  5. Sketch kompilieren und gucken, ob es fehlerfrei durchläuft
  6. Modul mit dem USB-zu Seriell-Adapter verbinden und Programmieren
  7. lokale IP der Kamera finden
  8. Wenn es läuft, sich freuen
Zu 4. der Hinweis, ich habe es etwas anders gemacht als in der Anleitung. Und zwar führe ich von Anfang an die Versorgungsspannung über ein externes 5V-Netzteil (USB-Ladegerät) hinzu. Das erspart einem viel Kummer, da die meisten Chinamodule mit einem Kameramodul ausgestattet sind, welche kurze Stromspitzen zieht und dadurch die Versorgungsspannung über den USB-zu-Seriell-Wandler einbricht. Folge sind, das Teil wirft über den seriellen Ausgang mit "Brownout" Fehler sowie Kamerafehler 2004 um sich. Diese Nervereien erspart man sich durch ein externes Netzteil. Zusätzlich braucht man dann zur Programmierung nur noch die RX und TX Leitungen sowie Masse. Um den Baustein überhaupt programmieren zu können, muss man eine Verbindung von dem Pin IO0 zu Masse herstellen und dann das Modul mit der Versorgung verbinden.

Nach erfolgter Programmierung nutzt man den seriellen Monitor der Arduino-Umgebung mit der Baudrate von 115200 Baud um zum einen zu sehen, ob das System bootet und zum anderen es sich mit dem WLAN verbindet. In diesem Fall wird direkt die IP-Adresse angezeigt, welche das Modul vom Router bekommt.

Mit dem Browser auf diese IP gehen und hoffentlich ein Menü sehen. Fertig! Nun heisst es, sich mit den Einstellungen vertraut machen und sich um ein Gehäuse und Befestigung für den gewünschten Einsatz kümmern. Da das Modul derart klein ist, kann man es auch mit Panzerband irgendwo hinkleben.

 USB-Mikro-Buchse mit Header



Und so sieht der Kram nun bei mir aus...








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